Zwischen dem Grävenwiesbach und dem Hasselborn (Kr. Wetzlar) liegt bei km 31,19 auf Höhe 332,73 m ü. NN die ehemalige Holzverladestelle Jägerhaus.

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Gleisschema Jägerhaus von 1973
Gleisschema Jägerhaus von 1973

 

Vom Bahnhof Grävenwiesbach aus führte die Strecke nach Wetzlar einst zwischen Weichenwärterstellwerk rechts und Lokschuppen links zunächst noch leicht ansteigend durch Einschnitte und über teils hohe Dämme zur Haltestelle Jägerhaus, die zunächst nur eine Holzverladestelle war.

Einst besaß die Holzverladestelle eine Seitenrampe. Sie war eisenbahntechnisch eine Anschlußstelle, d. h. dorthin wurden nur Güterwagen zugestellt

Quelle: Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas, 1931

20.06.1984
216 109-9 am 20.06.1984 in Jägerhaus
© Jürgen Leindecker

20.06.1984
Ebenfalls am 20.06.1984:
Der Steuerwagen könnte auch mal wieder durchpoliert werden...
© Jürgen Leindecker

Nach dem zweiten Weltkrieg siedelten sich dort die Saarwerke an und nach dem Konkurs Mitte der siebziger Jahre verfiel das Gelände und die Haltestelle verlor ihre Bedeutung. In den achtziger Jahren plante der ehemalige Umlandverband Frankfurt, jetzt Planungsverband Ballungsraum Frankfurt dort eine Kompostierungsanlage. Aus der Idee wurde nichts, aber die Tatsache, daß man damals die Zulieferung per Bahn versprochen hatte, rettete zunächst den Streckenabschnitt von Grävenwiesbach nach Jägerhaus vor dem Abbau.

Vom Haltepunkt in Richtung Grävenwiesbach gesehen erkennt man die alte Fabrik.
© Eberhard Ache

Die frühere Anschlußstelle hat eine kleine Besonderheit zu bieten, deren Überbleibsel man heute noch erkennen kann: Eine elektrisch angetriebene Wagenrangieranlage.

In einem Blechhüttchen am Ende des Werksgleises befindet sich ein Elektromotor mit Getriebe und Seiltrommel, mit dessen Hilfe man die Wagen auch ohne Lok bewegen konnte.

Unmittelbar hinter der Haltestelle verschwindet der Zug in den 1300 Meter langen schnurgeraden Hasselborner Tunnel, der unter dem Berg Gänserod durchführt.

Jägerhaus vor der Wiederinbetriebname. Der Blick geht in Richtung Hasselborner Tunnel.
© Eberhard Ache

Heute sieht es an der gleichen Stelle etwas aufgeräumter, aber immer noch recht trostlos aus.

Inzwischen ist auch die rostige Wellblechhütte weg, dafür wurde aber ein neuer Bahnsteig gebaut. Der “Bahnsteig” dient dem besseren Zugang der Feuerwehr bei einem Brand im Hasselborner Tunnel.

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