Dies ist die Epoche der frühen Bundesbahn bzw. Reichsbahn:

• Voneinander unabhängiger Aufbau und Modernisierung des Eisenbahnwesens in der BRD und der DDR.
• Strukturwandel durch den Ausbau des Diesel- und elektrischen Zugbetriebs und allmähliche Abnahme der Dampflok-Zugförderung.
• Entwicklung eines modernen Fahrzeugparks und neuer Sicherungstechnik.

Quelle: Normen europäischer Modellbahnen NEM 806 D

Bild links:
Ausschnitt aus der Streckenübersichtskarte des Kursbuches der Deutschen Bundesbahn von 1955. Mit Genehmigung der DB Netz AG, NNS2 (K) vom 11 .04.2002

Man erkennt die alte Nummerierung der Strecken 196d und 196g.

Rationalisierungen:

Mit dem Sommerfahrplan 1955 kamen eigentlich zukunftsweisende Neuerungen: Die neuen Schienenbusse aus der Waggonfabrik Uerdingen sollten Personal einsparen und die Geschwindigkeit auf den Nebenstrecken erhöhen. Lützendorf erhielt einen Haltepunkt bei km 9,1 und der an Sonn- und Feiertagen fuhren Busse auf der Straße anstatt auf den Schienen. Die Personenzüge auf der Stichbahn Weilmünster - Laubuseschbach wurden am 2. Oktober 1955 eingestellt.

Ab 1956 fuhr der “Heckeneilzug”, ein Wendezug mit Loks der Baureihe V 80 zwischen Frankfurt und Köln. Er machte nicht weniger als viermal Kopf und war das Aushängeschild der DB für diese neue Technik und zugleich der Starzug auf der Weiltalbahn.

Erste Stillegungen:

Nach 1960 kamen die ersten Stillegungen. Der Abbau der unwirtschaftlich gewordenen Betriebsleistungen erfolgte Stück für Stück. Durchgehende Züge wurden aufgelassen, einzeln fahrende Schienenbusse nahmen noch Anschlüsse in Grävenwiesbach wahr, der Nahgüterzug wurde durch eine kleinlokgeführte Übergabefahrt ersetzt.

Am 17.03.1968 fuhr ein denkwürdiger Sonderzug der DGEG aus der Lok 65 001 und einigen Eilzugwagen im Weiltal. Bericht zum 17.03.1968.

Zum Fahrplanwechsel Sommer/Winter 1968, am 28. September, fuhr der letzte Güterzug nach Laubuseschbach. Der Briefmarkensammlerverein Weilburg arrangierte  am 27. September 1969 eine Abschiedsfahrt Weilburg - Grävenwiesbach und zurück am letzten Betriebstag. Die festlich geschmückte 050 042 vom Bw Limburg war Zuglok, die Anteilnahme der Bevölkerung war rührend. Die Strecke zwischen Weilmünster und Grävenwiesbach wurde völlig aufgegeben und Anfang 1970 abgebaut. Weilburg - Weilmünster blieb für den Güterverkehr erhalten, während der Personenverkehr auch dort eingestellt wurde.

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